Diese Studie, sagt Yves Zenger von Greenpeace, bestätigt unsere schlimmsten Befürchtungen. Sie beweise, dass die Agrochemiekonzerne das Risiko des Konsums von gentechnisch veränderten Lebensmitteln herunterspiele und die Konsumenten als Versuchskaninchen missbrauchen.
Die Studie, von der Yves Zenger spricht, rückt die jahrelangen Beteuerungen der Gentech-Industrie tatsächlich in ein schiefes Licht: Seit rund zehn Jahren versichern die Konzerne, dass das durch Gentransfer eingebaute Schädlingsgift im Bt-Mais nicht in den menschlichen Organismus gelangen könne und deshalb für die Gesundheit ungefährlich sei.
In zahlreichen Ländern verliessen sich die Lebensmittelsicherheitsbehörden auf diese – meist von der Industrie selbst in Auftrag gegebenen – Sicherheitsstudien und liessen den Anbau von Bt-Mais grossflächig zu.
Eine von den Gentech-Konzernen unabhängige kanadische Studie belegt nun das Gegenteil: Forscher an der Universität Sherbrook in Quebec haben das Bt-Toxin im Blut von Frauen und Neugeborenen nachgewiesen.
Die Forscher hatten 39 gesunden nicht schwangeren Frauen und 30 hochschwangeren Frauen Blut entnommen. Direkt nach der Geburt wurde auch Blut aus der Nabelschnur genommen, über die das heranwachsende Kind im Mutterleib versorgt worden war. Bei 63 Prozent der Nichtschwangeren und bei 93 Prozent der Schwangeren konnten die Forscher das Gift nachweisen. Auch 8 von 10 Babys hatten es im Blut.
Das bedeutet: Das Bt-Gift gelangt über die Nahrungskette (die Forscher vermuten über den Konsum von Fleisch, Eiern oder Milchprodukten von Tieren, die mit Gentechgetreide gefüttert worden waren) in den menschlichen Verdauungstrakt, von dort in den Blutkreislauf, passiert sogar die Plazenta und gelangt via Nabelschnur in die Blutbahn des Babys im Mutterleib.